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978–3‑934247–88‑8
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Bindungsorientierung in der psychosozialen Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung
Bindungsorientierung in der psychosozialen Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung
Die vorliegende Veröffentlichung nimmt die Thematik der professionellen Beziehungsgestaltung mit Menschen mit geistiger Behinderung im Rahmen Klinischer Sozialarbeit in den Fokus. Dabei wird davon ausgegangen, dass Bindung als zentraler Aspekt der Beziehungsdimension von hoher Relevanz ist und entlang dieser Überlegungen die Fragestellung, inwiefern psychosoziale Fachkräfte ein bindungsorientiertes Vorgehen in Unterstützungsprozessen von erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung umsetzen, theoretisch und empirisch untersucht. Dazu werden im Rahmen eines halbstrukturierten Vorgehens mit drei Fachkräften problemzentrierte Interviews geführt und einer qualitativen Inhaltsanalyse zugeführt.
Sichere Bindung als Grundlage: Helfende Beziehungen im Rahmen psychosozialer Unterstützungsprozesse von Menschen mit geistiger Behinderung haben den Charakter von Bindungsbeziehungen und die Erfahrung einer sicheren Bindung ist von grundlegender Bedeutung sowohl für die Bewältigung von Belastungssituationen als auch für Entwicklungsprozesse. Die Ergebnisse weisen auf eine Erweiterung des bindungstheoretischen Konzepts der sicheren Basis hin, indem sich zusätzlich zur Fachkraft die Wohngemeinschaft als Ganzes als sichere Basis für KlientInnen darstellen kann. Methoden: Eine dem Konzept der Feinfühligkeit folgende Interaktionsgestaltung ist im Rahmen von bindungsorientierten Unterstützungsprozessen über deren gesamte Zeitspanne von außerordentlicher Bedeutung. Feinfühligkeit stellt sich so als Schlüsselvariable zum Aufbau einer sicheren Bindung und für Vertrauensbildung dar. Zusätzlich kann ein kausaler Zusammenhang zwischen der Feinfühligkeit der Fachkraft und in der helfenden Beziehung vermittelten korrigierenden Bindungserfahrungen vermutet werden. Als wichtige Voraussetzung insbesondere für die feinfühlige Interaktionsgestaltung im Rahmen bindungsorientierter Praxis stellt sich eine selbstreflexive Haltung der Fachkräfte dar. Strukturelle Rahmenbedingungen: Institutionelle Strukturen, die – wie auch in traumapädagogischen Konzepten gefordert – nicht nur KlientInnen Sicherheit geben, sondern auch Fachkräften einen sicheren Handlungsrahmen bieten, sind für eine bindungsorientierte Praxis von hoher Bedeutung.
Indem die Untersuchung mit diesen Ergebnissen die hohe Relevanz einer bindungsorientierten Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung aufzeigt, leistet sie einen Beitrag zum Ausbau dieser wissenschaftlichen Begründungsbasis und damit zur weiteren Professionalisierung psychosozialer Praxis. Dies ist besonders vor dem Hintergrund der bestehenden Diskrepanz zwischen der Relevanz einer bindungsorientierten Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung auf der einen Seite und des für diese Zielgruppe als rudimentär zu bezeichnenden Forschungsstandes auf der anderen Seite wichtig. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse werden Implikationen für die psychosoziale Praxis klinisch orientierter Sozialarbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung formuliert.
Paperback
Deutsch
17 x 0.6 x 24.4 cm
Februar 2018
Tobias Callmeier
978–3‑934247–88‑8
112
Erste Auflage
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