Buch
Paperback
978–3‑947502–34‑9
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Geflüchtet und traumatisiert — die ersten Monate nach der Ankunft
Geflüchtet und traumatisiert — die ersten Monate nach der Ankunft
Menschen mit Fluchterfahrung machen häufig sowohl in ihrem Herkunftsland als auch während der Flucht traumatische Erfahrungen. Gleichzeitig sind sie oftmals auch im Aufnahmeland mit postmigratorischen Belastungsfaktoren konfrontiert, z.B. durch einen unsicheren Aufenthaltsstatus oder Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung. Dies kann die biopsychosoziale Gesundheit von Menschen mit Fluchterfahrung erheblich beeinträchtigen und ein erhöhtes Risiko für Traumafolgestörungen oder andere psychische Erkrankungen bedingen.
Dabei ist die Entstehung und Verarbeitung einer Traumatisierung (ebenso wie von anderen psychischen Erkrankungen) wesentlich vom sozialen Kontext und von sozialen Erfahrungen abhängig, was durch das Konzept der sequentiellen Traumatisierung nach Keilson bzw. Becker und Weyermann deutlich wird. Für eine umfassende biopsychosoziale Versorgung von Menschen mit Fluchterfahrung und Traumatisierung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Psychotherapeutinnen, Ärztinnen, Anwältinnen und Sozialarbeiterinnen notwendig, wie sie z.B. in Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (PSZ) angeboten werden kann.
Klinische Sozialarbeit in PSZ zielt darauf ab, die psychosoziale Belastung von Menschen mit Fluchterfahrung und Traumatisierung zu reduzieren, ihre Handlungsmöglichkeiten zu erweitern und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Dies geschieht bspw. durch psychosoziale Beratungsangebote, die einerseits durch lebensweltorientierte Maßnahmen, wie z.B. die Begleitung zum Asylverfahren, zur äußeren Stabilisierung von Menschen mit Fluchterfahrung und Traumatisierung beitragen. Andererseits wird auch die innere Stabilisierung der Menschen durch Sozialarbeiterinnen gefördert (z.B. durch Reorientierungs- oder Imaginationsübungen). Handlungsleitend ist dabei vor allem eine Ressourcenorientierung und ‑aktivierung, damit Menschen mit Fluchterfahrung und Traumatisierung dazu befähigt werden, ihre eigene Handlungsfähigkeit und Kompetenz (wieder) zu entdecken und zu entfalten. Allerdings haben PSZ oft keine nachhaltige institutionelle Finanzierungsgrundlage – die Wartezeiten sind lang und fast jede zweite Anfrage muss abgelehnt werden.
Paperback
Deutsch
Oktober 2020
Johanna Hofmann
978–3‑947502–34‑9
106
Erste Auflage
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