Buch
Paperback
978–934247-90–1
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Coping bei Kindern psychisch erkrankter Eltern
Coping bei Kindern psychisch erkrankter Eltern
Kinder psychisch kranker Eltern erleben häufig vielfältige Belastungen. Diese resultieren sowohl direkt aus der Erkrankung der Eltern als auch aus der sich dadurch meist verändernden sozialen Situation und der nach wie vor bestehenden gesellschaftlichen Stigmatisierung von psychisch Erkrankten. Die betroffenen Kinder gelten als Risikogruppe, selbst psychisch zu erkranken. Einige Kinder scheinen die belastende Situation jedoch besser zu bewältigen und entwickeln keine psychischen Auffälligkeiten (Mattejat 2011, S. 68 ff.; Plass & Wiegand-Grefe 2012, S. 19 ff.).
Diese Kinder können wahrscheinlich auf Schutzfaktoren zurückgreifen, die die gegebenen Risiken abpuffern. Hierbei spielt auch das Bewältigungsverhalten der Kinder eine große Rolle (Lenz & Kuhn 2011, S. 278). Oft wirken die betroffenen Kinder sehr selbstständig und sprechen eher selten mit Außenstehenden (Lenz 2005, S. 27 ff.). Nur manche Kinder reagieren mit externalisierenden Auffälligkeiten (Schone & Wagenblass 2002, S. 17). Spezifische Kenntnisse über die Belastungen der Kinder und deren Bewältigung sind somit Voraussetzung, um Problemlagen nicht zu übersehen, Interventionen einleiten zu können und funktionales Coping zu fördern. Bislang liegen jedoch nur wenige Studien zum Coping der Betroffenen vor. Entsprechend widmet sich die Masterthesis der Frage, wie Kinder psychisch kranker Eltern die Belastungen bewältigen, die sich durch das Aufwachsen mit ihren Eltern ergeben können. Es werden Belastungen der Kinder, ihr Umgang mit diesen und mögliche Einflussfaktoren auf das Copingverhalten in den Blick genommen.
Die Lebensgeschichten von drei erwachsenen Kindern psychisch erkrankter Eltern werden an Hand der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet (Mayring, 2002; Mayring, 2010b, S. 65 f.). Die Interviewten berichteten von multiplen Belastungen in Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung ihres Elternteils. Ihre Bewältigungsversuche zeichneten sich durch hohe Selbstständigkeit aus, soziale Unterstützung nahmen sie kaum in Anspruch. Im Erwachsenenalter litten sie unter anderem unter Identitätsproblemen und Wert- und Orientierungslosigkeit. Ihre in der Kindheit erworbenen Copingstrategien setzten sie fort. Letztlich beschrieben sie das Auftreten eigener psychischer Auffälligkeiten als Wendepunkt in ihrem Leben, da es zur Entwicklung alternativer Copingstrategien führte. Unterstützend für eine erfolgreiche Bewältigung wirkten feinfühlige Bezugspersonen und eine Enttabuisierung psychischer Erkrankungen.
Die Untersuchungsergebnisse unterstreichen die Annahme, dass „unauffällige“ Kinder nicht zwangsläufig unbelastet sind. Entsprechendes Fachwissen schärft den Blick für diese Problematik und ermöglicht es den Fachkräften, auf diese Kinder aufmerksam zu werden. Zudem wird aufgezeigt, welche Copingstrategien und Schutzfaktoren zu einer erfolgreichen Bewältigung beitragen können.
Paperback
Deutsch
Januar 2017
Maite Gabriel
978–934247-90–1
215
Erste Auflage
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