Patientenstruktur, Interventionsformen und Verlauf in der Nachsorge psychisch kranker Straftäter nach Entlassung aus dem Maßregelvollzug gem. § 63 StGB. Daten der Stichtagserhebung Forensische Fachambulanzen 2009.
Die Bedeutung und der Umfang forensisch-ambulanter Nachsorge nach stationärem Maßregelvollzug haben in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen. Belastbare Daten welche die Patientenstruktur, das methodische Vorgehen und den Erfolg dieser Behandlungs- und Begleitungsform beschreiben liegen erstmals bezogen auf die Gesamtsituation in Deutschland vor. Die Analyse der Daten einer ersten Stichtagserhebung „Forensische Ambulanzen in Deutschland“ erlaubt einen differenzierten Einblick in die Patientenstruktur dieses neuen Behandlungskonzepts. Dabei zeigt sich, dass die ambulant behandelten psychisch kranken Straftäter eine insgesamt erhebliche strafrechtliche Vorgeschichte aufweisen und deutliche aktuelle Belastungsmerkmale bestehen. Durch ein umfassendes Behandlungs- und Betreuungsangebot, welches die Forensischen Nachsorgeambulanzen häufig in Kooperation mit sozialpsychiatrischen Einrichtungen erbringen, gelingen eine dauerhafte Rehabilitation und Resozialisierung: die Rückfallquote bzgl. erneuter Straftaten liegt bei ca. 5%.