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Angehörige im Fokus
Angehörige im Fokus
Die Arbeit widmet sich Angehörigen von Menschen in forensisch-psychiatrischer Unterbringung. Im ersten Teil der Arbeit kann aufgezeigt werden, dass Angehörige und psychiatrische Kliniken sowohl historisch als auch alltagspraktisch eine ambivalente Beziehung verbindet. Angehörige erleben vielfältige Belastungen durch die Erkrankung ihrer Familienmitglieder. Ihr Kontakt zu den Kliniken wiederum wird als wenig partnerschaftlich beschrieben. Unterstützungsangebote für Angehörige, insbesondere in Form von Selbsthilfegruppen, resultieren eher aus deren eigenen, historisch gewachsenen Bewegungen. Innerhalb forensischer Kliniken sind Angehörige noch zusätzlichen Belastungsebenen ausgesetzt. Zum einen aufgrund des delinquenten Verhaltens ihrer Familienmitglieder, zum anderen aufgrund der wenig transparenten psychiatrischen und juristischen Systeme.
Eine Durchsicht des aktuellen Forschungstandes bestätigt diesen Verdacht und zeigt zudem, dass Angehörige eher als zusätzliche Ressourcen von Patientinnen in den Fokus rücken und selten als Bedarfsgruppe mit eigenen Anliegen. Diesem Forschungsdesiderat wird im zweiten Teil der Arbeit begegnet. Mittels zweier Gruppendiskussionen bestehend aus Angehörigen von Menschen in forensischer Unterbringung, wird das Erleben, die Bedürfnisse und die Bedarfe der Angehörigen in den Fokus genommen. Die Auswertung der Diskussionen erfolgt mittels der dokumentarischen Methode. Die Ergebnisse zeigen, dass die forensische Unterbringung eine große Belastung für die Angehörigen darstellt und sich auf deren (Alltags-) Leben auswirkt. Es werden Verluste im sozialen Umfeld beschrieben sowie Einschränkungen in der eigenen Lebensführung. Die forensische Behandlung der Familienmitglieder wird zwar als notwendig, gleichzeitig jedoch als einschränkend und wenig Perspektiven schaffend erlebt. Das Verhältnis zwischen forensischen Kliniken und Angehörigen wird als misstrauend und asymmetrisch beschrieben, weshalb auf Seiten der Angehörigen Ohnmacht und Desorientierung dominieren. Für die forensischen Kliniken ergeben sich bedeutsame Implikationen für den Umgang mit Angehörigen. So ist eine erhöhte Sensibilität für deren Situation und die Erarbeitung passender Unterstützungsangebote gefordert. Insbesondere therapeutinneninitiierte Selbsthilfegruppen sollten in diesem Kontext (neu-) erprobt werden. Abschließend konnte die Klinische Sozialarbeit als bedeutsame Disziplin für die Angehörigenarbeit identifiziert werden.
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Deutsch
April 2021
Danny Ochs
978–3‑947502–42‑4
104
Erste Auflage
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